“Im Ziel habe ich mir beides gedacht, einerseits bin ich soweit vorne in so einem Rennen, aber auch nur knapp an der Medaille vorbei. Die letzten 100m waren ganz gestört, ein Wahnsinn. Die Beine waren heute einfach Waffen. Ich habe mich hinten aufgehalten, es war nicht so brutal schnell. Da wollte ich nicht zu viel Energie investieren, um dann trotzdem in einer schlechten Position eingesperrt zu sein. Wenn, dann hätte ich ganz nach vorne gemusst, aber da hat dann Jakob Ingebrigtsen angezogen. Ich bin immer auf Bahn 1-2 geblieben, weil ich gemerkt habe, ich laufe auf die anderen auf. 200m vor Schluss habe ich mir gedacht jetzt investiere ich alles, aber da waren noch viele Ellbogen im Weg, da war es mühsam. Auf den letzten 100m habe ich dann ja noch 8 Leute abgefangen, das war brutal.
Wenn nur Zwölf im Finale gewesen wären, dann wäre ich vielleicht weiter nach vorne gespült worden. Aber egal, Position 6 bei einer EM ist gestört. Das bringt mir jetzt auch wahnsinnig viele Punkte, damit sollte ich mit den olympischen Spielen rechnen können. Wahnsinn, das muss jetzt erstmal setzen. Ich werde noch ein bisschen an der verpassten Medaille knabbern, das werden mir vermutlich auch einige sagen, dass eine Medaille drinnen war. Mit dem Rennen sehe ich, dass ich auch das Potential für eine 3:32er Zeit habe, wenn das Rennen passt. Ich kann das jetzt noch nicht so ganz einordnen. Ich spüre, dass ich mich freue, aber ich bin noch wie in Trance. Es ist verrückt."